gerhard@schwarzgruber.site
Braunau, OÖ, Austria
https://www.schwarzgruber.site

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Anlage, Standort, Befüllung und Umsetzen
Ein großer Garten und vor allem ein Biogarten braucht einen oder mehrere Komposthaufen.
Ich habe in meinem Garten 4 fixe Boxen mit je 1,5 m³ Fassungsvermögen. Sollte mehr Material übers Jahr anfallen, errichte ich oft noch einen "offenen" Haufen und bepflanze den mit Kürbissen.
Standort:
Ein Kompostplatz sollte nie in der prallen Sonne liegen (trocknet aus) aber auch nicht in einem völlig schattigen Gartenbereich (könnte zu feucht werden und verfaulen)
Ich habe die Süd-Ostseite meines Gartens dafür gewählt und in direkter Nachbarschaft einen Holunderstrauch gesetzt. Das ergänzt sich sehr gut, denn die Wurzeln des Holunders werden vom Kompost „gefüttert“ und der Holunder spendet Schatten. Meine Boxen haben Bodenkontakt mit dem Erdreich und sind ringsum von Maschendrahtzaun umgeben, sodass von allen Seiten der Kompost gut durchlüftet. Als Eckpfeiler habe ich Zaunsäulen betoniert und eingegraben, nachdem der Kompost ohnehin immer am selben Platz stehen sollte. Die Lebewesen, welche die Kompostierung der Abfälle vornehmen, wechseln je nach Jahreszeit den Aufenthaltsort von Kompost zu Erdreich und zurück. Deshalb ist es auch wichtig den Erdkontakt nicht zu unterbinden, z.B durch Kompostierung auf einer Betonplatte o.ä.
Über den Winter decke ich die Komposthaufen mit Planen/Blechen ab, damit sie nicht zu stark durchnässen und im Frühjahr dann ewig nicht auftauen.
Füllung:
Nachdem ich jeden Frühling 2 „ausgereifte“ Boxen entleere und durchsiebe und den fertigen Kompost als Dünger für meinen Garten verwende, fülle ich die leeren Boxen nacheinander mit den anfallenden Gartenabfällen. Ich mache aber aus dem „Aufsetzen“ jetzt keine Philosophie, sondern fülle das ein, was eben gerade anfällt, da ich den Kompost sowieso noch einmal umsetze.
Was kommt bei mir so alles übers Jahr auf den Kompost?
Das Kohlestoff/Stickstoff Verhältnis im Kompost sollte deutlich zu Gunsten von Kohlenstoff ausfallen.
In der Fachliteratur wird oft ein Verhältnis 20:1 oder 15:1 C:N angegeben.
Das heißt viel mehr „Braunes“ (gehäckseltes Holz, Äste, Laub, Stroh,… etc) als „Grünes“ (Rasenschnitt, Gemüseabfälle, Küchenabfälle,… etc.) auf den Kompost.
Laubkompost:
Nachdem ich selber im Garten einige Bäume hege (auch einen Nussbaum) und in meiner Nachbarschaft 2 Parkanlagen mit riesigen Ahorn-, Linden- und Eschenbäumen stehen, fällt sehr viel Laub an. Einen Teil des Laubs verwende ich als Einstreu bei den Hühnern und als Mulchmaterial bei den Ribiseln, Himbeeren und Stachelbeeren. Der Rest wird separat kompostiert, da der Laubkompost noch länger zur Reifung braucht.
Umsetzen:
Nach einem Jahr des Aufschichtens erfolgt im Frühjahr, wenn der Grobkompost aufgetaut ist und das Wetter möglichst trocken ist, das Umsetzen. Das heißt ich „zerlege“ den ganzen Haufen und schichte alles in eine leere Box. Nach 10-20 cm dicker Schicht mische ich gerne noch abgelagerten Pferdemist und alles was beim Reitern nicht durch das Sieb fällt (ist quasi mein Kompostbeschleuniger, weil da viele Mikroorganismen, Käfer, Asseln und Würmer dabei sind) darunter.
Der so angelegte Komposthaufen wird dann im Mai mit Zucchini, Squash oder Kürbis bepflanzt und im nächsten Jahr ist er ganz fertig und in wunderbare Kompost-Erde umgewandelt.
Guter Kompost braucht Zeit und Gärtner brauchen Geduld!