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Braunau, OÖ, Austria
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MEERRETTICH
Name: Armoracia rusticana
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Pflanzzeitpunkt: Anfang April
Reifezeit: 24 Wochen
Verträgt sich mit: Kartoffel früh, Kartoffel spät
Allgemeines
Meerrettich (auch Kren genannt) ist eine der ältesten Kulturpflanzen und kommt oft verwildert entlang von Wegen vor. Die Pflanze gilt als eine Zeigerpflanze für brachliegende Gemüsegärten. Auch noch nach vielen Jahren, wenn die Beete längst vergrast sind, zeigt Meerrettich, dass in seiner Umgebung ehemals ein Gemüsegarten angelegt war. Der Anbau von Meerrettich ist seit dem 12. Jahrhundert belegt. Schon Hildegard von Bingen erwähnt in ihren botanischen Schriften den Wert der aromatisch scharfen Wurzeln als Heil- und Gewürzpflanze. Das Wort „Krenas“ kommt aus dem Slawischen und bedeutet „Weinen“ und rührt wahrscheinlich daher, dass die Augen beim Reiben der frischen Stangen – ähnlich wie bei Zwiebeln – tränen.
Pflanzen
Den Boden mit der Grabgabel lockern, Mulch beiseite räumen und ein Loch graben, das groß genug ist, um die die Pflanzwurzeln ("Fechser") mitsamt 2 Spaten zusätzlichem Kompost aufzunehmen. Die Wurzeln schräg in die Erde legen. Das obere Ende soll 5 cm unter dem Boden sein.
Standort
Kren ist eine ausdauernde, winterharte Staude, die auf fast allen Böden wächst und auch im Halbschatten gedeiht. In tiefgründigen und humosen Böden bildet er jedoch besonders schöne und geschmacksintensive Stangen. Während Meerrettich auf leichten Sandböden weniger Aroma und Würzkraft entwickelt, werden die Stangen auf sehr lehmigen Böden schnell faserig und neigen zum Verholzen. In den meisten Gärten steht Kren über Jahre hinweg am gleichen Standort. Wo er einmal gepflanzt ist, lässt er sich schwer entfernen, da er auch aus kleinen Wurzelteilen wieder austreibt. Daher sollte er am Rand oder außerhalb des Beetes gepflanzt werden.
Pflegen
Mulchen. Bei Trockenheit gießen. Unkraut ist kaum ein Problem, denn Meerrettich ist zäh und wuchert bald.
Ernten
Im Herbst oder auch im Winter, wann immer der Boden nicht gefroren ist. Die Wurzeln sind dann meist verzweigt und keine dicken Strünke wie aus dem professionellen Anbau.
Verwendung
Direkt nach der Ernte strömt Meerrettich kein Aroma aus. Das Schneiden aber wird zu einer tränenreizenden Angelegenheit, da die beißenden Senföle, die beim Reiben entstehen, stechend in die Nase steigen und die Schleimhäute reizen. Man kann die Wurzeln nach dem Waschen auch mit dem Sparschäler dünn abschälen und in der Küchenmaschine zerkleinern. Kren wird gerne zu Apfelkren verarbeitet und als pikante Beilage zu gebratenem oder gekochtem Fleisch serviert. Diese Mischung ist im Kühlschrak einen Tag haltbar. Der geriebene Meerrettich bleibt weiß, wenn man ihn mit etwas Zitronensaft beträufelt.