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Braunau, OÖ, Austria
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MARIENDISTEL
Name: Silybum marianum
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Allgemeines
Mariendistel ist in Südeuropa und Nordafrika beheimatet und wächst an warmen, trockenen Standorten wie beispielsweise auf Geröll, Ödland und steinigen Böden. Sie wird vor allem in Nordafrika, Südafrika, Argentinien, China, Rumänien und Ungarn angebaut.
Es handelt sich um eine ein- bis zweijährige, 1,50 bis 2 m hohe und insgesamt sehr dornige Pflanze. Sie besitzt eine starke Pfahlwurzel, die rundlichen Stängel verzweigen sich ab der Mitte und sind nach oben fein behaart. Die Laubblätter sind 30 bis 40 cm lang, grün mit weißen Streifen entlang der Adern und dornig bezahnt. An den Stängelspitzen befinden sich die purpurfarbenen und zuweilen weißen Röhrenblüten, die zu eiförmigen Köpfen vereinigt sind. Die Köpfe sind von mehreren Schuppen umgeben, deren Basis in einen Dorn übergeht. Die Mariendistel blüht von Juli bis August und bildet oval-längliche, schwarz-braun gefärbte Schließfrüchte mit einer Haarkrone aus weißlichen Borsten.
Anbau
Man kann die Samen der Mariendistel ab März ins Frühbeet oder ab Anfang Mai direkt ins Freie aussäen. Die Jungpflanzen sollte man mit einem Abstand von etwa 40 Zentimetern ins Beet setzen. Neben Wassergaben bei extremer Trockenheit benötigt die Mariendistel keine weitere besondere Pflege.
Standort
Der optimale Standort für Mariendistel-Pflanzen liegt vollsonnig, trocken und warm auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden. Ihre tiefe Pfahlwurzel ermöglicht ihr, auf lehmigen oder steinigen Untergründen problemlos zu wachsen, und selbst verdichtete Böden kann die Mariendistel besiedeln. Es darf auf keinen Fall Staunässe entstehen.
Ernte und Verwendung
Pflücke zur Ernte im Frühsommer die Blütenköpfchen, solange diese noch ihre weißen Haarkronen tragen. Lasse die Blütenköpfe in einem luftigen Raum ausgebreitet nachreifen. Wenn sie komplett getrocknet sind, kann man die Samen ausklopfen. Bewahre die Körner am besten an einem dunklen Ort in einem luftdichten Gefäß auf.
Früher wurde die Mariendistel auch in der Küche verwendet. Man kochte die Blütenköpfe ähnlich wie Artischocken in heißem Wasser, würzte sie und servierte sie als stärkendes Gemüse. Heute ist diese Art der Verwendung jedoch kaum noch üblich.
Medizinische Bedeutung
Die Mariendistel-Frucht wird in der Pflanzenheilkunde bei Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, toxischer Leberschädigung durch Alkohol und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Sie ist oft in leber- und gallenanregenden Mischungen wie dem Leber-Tonikum enthalten, aber auch als Dragee, Kapsel und Pulver aus zermahlenen Früchten erhältlich. Oft werden ganze Samen angeboten, die im Mörser angequetscht und dann mit heißem Wasser als Mariendistel-Tee aufgebrüht werden. Die Tagesdosis sollte 12 bis 15 g der Mariendistel-Früchte nicht überschreiten.
Der Hauptwirkstoff der Mariendistel auf Leber und Verdauung heißt Silymarin. Die Wirkung von Silymarin wird sogar bei akuten Vergiftungen mit dem Knollenblätterpilz genutzt und als lebensrettende Infusion angewandt. Nebenwirkungen von Mariendistel sind bei ordnungsgemäßer Anwendung nicht zu erwarten. Aus den fettreichen Samen kann auch Mariendistel-Öl gepresst werden, welches besonders viele antioxidative Substanzen besitzt und daher zellschützend wirkt.
So machst du den gesunden Mariendistel-Tee aus den geernteten Samen einfach selbst: Übergieße zwei Teelöffel im Mörser zerstoßener Mariendistel-Samen mit 200 Milliliter kochendem Wasser. Lasse den Aufguss 15 bis 20 Minuten zugedeckt ziehen und gieße ihn anschließend durch ein Sieb ab. Trinke dreimal täglich jeweils eine Stunde vor den Mahlzeiten eine Tasse Mariendistel-Tee. Um in den Genuss der leberstärkenden und entgiftenden Wirkung der Heilpflanze zu kommen, sollte die Tee Kur vier bis sechs Wochen andauern. So regst du die Leber- und Gallenfunktion sowie deinen gesamten Stoffwechsel an.