gerhard@schwarzgruber.site
Braunau, OÖ, Austria
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JOHANNISKRAUT
Name: Hypericum perforatum
Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Allgemeines
Bockshornklee, auch als „griechisches Heu“ bekannt, ist eine faszinierende Heil- und Gewürzpflanze, die in der Antike und im Mittelalter für ihre vielseitigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt wurde. Ursprünglich im Mittelmeerraum und in Asien beheimatet, hat er sich bis nach Europa verbreitet und wird sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde verwendet. Diese Pflanze ist pflegeleicht und kann problemlos im Garten werden.
Charakteristisch ist, dass Bockshornklee im Unterschied zu den anderen Arten einen intensiven Geruch von Kumarin verströmt, sehr ähnlich dem von getrocknetem Heu. Die Pflanze ist einjährig und wird über ihre kräftige Pfahlwurzel mit Wasser und Nährstoffen versorgt. So erreicht sie Höhen von bis zu 60 cm.
Aussaat
Die Aussaat erfolgt zwischen April und Anfang Juni direkt ins Freiland. Da die Aussaat im Beet geschieht, ist schon jetzt der Pflanzabstand von Bedeutung. Bockshornklee wächst recht groß und krautig, weshalb ein Abstand zwischen den Pflanzen von etwa 20 cm ratsam ist. Schon nach 4 Tagen beginnt der Bockshornklee zu keimen. Danach sollten die Pflänzchen nicht mehr versetzt werden. Pikiert werden muss Bockshornklee nicht.
Bei Bockshornklee handelt es sich um einen Dunkelkeimer. Wenn man sät, sollten die Samen deshalb ungefähr 1 bis 2 cm tief in der Erde liegen und anschließend wieder mit Substrat bedecket werden. Da Bockshornklee Trockenheit gegenüber Nässe bevorzugt, sollte man das Saatgut bis zur Keimung zwar feucht, aber keinesfalls zu nass halten.
Standort und Boden
Bockshornklee stammt aus eher mediterranen Gebieten, braucht also einiges an Sonnenlicht. Volle Sonne ist optimal, Halbschatten führt zu deutlich reduziertem Wachstum und Samenertrag. Der perfekte Boden ist dabei lehmhaltig, aber dennoch ausreichend wasserdurchlässig. Bockshornklee toleriert trockene Standorte und kommt sogar auf salzigen Untergründen gut zurecht. Nur zu sandig und zu humusreich sollte der Boden nicht sein.
Blätter und Blüten
Zwischen April und Juli erscheinen in den Blattachseln die Bockshornklee-Blüten in zartgelber bis leicht bläulicher Farbe. Es handelt sich um Schmetterlingsblüten, durch die der Bockshornklee Bienen, Hummeln und andere Insekten anlockt. Erkennen kann man den Bockshornklee an den Blättern, die durch ihre dreikantige Blattform der Art ihren wissenschaftlichen Namen Trigonella gegeben haben.
Pflege
Als Vertreter der Schmetterlingsblütler (Faboideae) lebt der Bockshornklee in Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien, auch Rhizobien genannt. Diese Bakterien fixieren Stickstoff aus der Luft und stellen dem Klee diesen durch Umwandlung zur Verfügung. Bockshornklee sollte aus diesem Grund nicht mit Stickstoff gedüngt werden.
Hinsichtlich des Gießens ist Bockshornklee ebenfalls nicht sehr anspruchsvoll. Wichtig ist, dass er nie im Stauwasser steht. Die Bedingungen sollten also eher trocken sein, denn Bockshornklee verträgt eher ein wenig Trockenheit als zu viel Wasser. Werden die Blätter allerdings schlaff, sollte man gießen.
Ernte und Verwendung
Bei uns werden hauptsächlich die Samen genutzt. Diese reifen zwischen Juli und September. Wenn die Hülsen getrocknet sind und aufplatzen, dann ist es Zeit, die Samen zu ernten. Nach der Ernte sollten sie sorgfältig für einige Tage getrocknet werden, ehe man sie luftdicht einpackt. An einem kühlen und vorzugsweise dunklen Ort erhalten die Samen ihr volles Aroma etwa ein Jahr.
Das Kraut des Bockshornklees wird schon zuvor geerntet. Am besten schmeckt es noch früh im Jahr, wenn das Kraut jung und frisch ist. Dann kann man es direkt in der Küche verwenden oder trocknen und luftdicht lagern.
Verwendung und Wirkung
Bockshornklee-Samen sind ein wichtiger Bestandteil von Currymischungen. Sogar bei Käse wird die Zugabe von Bockshornklee immer beliebter. Kein Wunder, denn die Liste an gesundheitsfördernden Wirkungen der Pflanze ist lang.
Als Gewürz in der Küche: In Speisen schmeckt Bockshornklee nicht nur gut, sondern hat vielseitige positive Wirkungen auf die Gesundheit. Geeignet sind die Bockshornklee-Samen beispielsweise frisch als Gewürz für Brot oder Käse. Wem der Geschmack der frischen Samen zu intensiv ist, der kann sie durch Rösten etwas abmildern. Das frische Kraut wird zur Verfeinerung von herzhaften Palatschinken herangezogen.
Als Tee gegen Magen-Darm-Beschwerden oder chronischen Husten: Bockshornklee-Tee ist leicht zuzubereiten. Überbrühe dazu 2 – 3 g Bockshornklee-Samen mit 250 ml heißem Wasser und genieße bis zu 3 Tassen täglich. Der Geschmack des Bockshornklee-Tees ist etwas eigen und erinnert ein wenig an Curry.
Achtung: Pflanzen können starke Wirkungen entfalten und sollten bei höherer Dosis nie über mehr als 6 Wochen angewendet werden. Die Dosis Bockshornklee-Samen pro Tag sollte nicht mehr als 6 g betragen.