gerhard@schwarzgruber.site
Braunau, OÖ, Austria
https://www.schwarzgruber.site

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BEINWELL
Name: Symphytum officinale
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Allgemeines
Beinwell ist eine mehrjährige, bei uns heimische Wild- und Arzneipflanze. Fühlt sie sich am Standort wohl, kann die Pflanze bis zu 20 Jahre alt werden. Sie ist in Eurasien und Nordafrika beheimatet. Beinwell ist eine krautige, mehrjährige Pflanze, die im Winter oberirdisch abstirbt und im Frühjahr erneut austreibt. Die sommergrüne Staude wurzelt bis in 1,80 Metern Tiefe, wird etwa 30 bis 60 Zentimeter hoch und bildet große Laubblätter aus. Der starre Stiel und die Blätter sind rau und borstig behaart, was ein typisches Merkmal für die Mitglieder der Raublattgewächse ist. Die Blüten hängen zu mehreren in sogenannten Doppelwickeln nach unten. Sie erinnern an kleine Glöckchen und sind purpurn, gelb oder weiß gefärbt. Die Blütezeit des Beinwells erstreckt sich von Mai bis Oktober. Nur Bienenarten mit langem Rüssel können sich am Nektar der Beinwellblüte bedienen, weshalb sie meist von Hummeln und anderen große Wildbienen angeflogen wird.
Standort
Beinwell bevorzugt sonnige Standorte, toleriert aber auch Plätze im lichten Schatten unter Bäumen und Gehölzen. Der Boden sollte feucht, nährstoffreich und stickstoffhaltig sein. Beinwell gedeiht auch gut auf ausgesprochen schweren Böden, nur trockene Standorte liebt er nicht.
Tipp: Bedenke bei der Pflanzung, dass der Echte Beinwell zum Wuchern neigt und sich, einmal angewachsen, aufgrund seiner langen Pfahlwurzel kaum noch verpflanzen lässt.
Verwendung
Der Echte Beinwell blickt auf eine lange Geschichte als Heilpflanze zurück und lässt sich auch zur Düngung nutzen.
Als Heilpflanze
Der Name Beinwell weist auf eines der wichtigsten Anwendungsgebiete, die Knochenheilung hin. Symphytum und das altdeutsche Wort „wallen“ bedeuten „zusammenwachsen“ und als „Bein“ wurden früher Knochen (Gebeine) bezeichnet.
Zur Behandlung verwendete man meist die Wurzel oder auch seltener das Beinwellkraut (die Blätter sollte man vor der Blüte ernten). Beide enthalten Schleimstoffe, Saponine, Gerbstoffe, das hautpflegende Allantoin und, typisch für Raublattgewächse, Pyrrolizidin-Alkaloide, die jedoch bei innerer Anwendung giftig sind. Frischer Beinwell oder Beinwell-Salbe sollten daher nur äußerlich angewendet und nicht auf offene Wunden aufgetragen werden. Die Beinwell-Wirkung ist schmerzstillend, wundheilend und entzündungshemmend. Deswegen werden Salben, Gels und andere Beinwell-Extrakte vor allem bei Sportverletzungen wie Zerrungen und Prellungen, aber auch bei rheumatischen Schmerzen verwendet.
Als Dünger
Die kalium- und stickstoffreichen Beinwellblätter machen die Pflanze zu einer sehr guten Düngerpflanze. Gib die Blätter in einen Plastikeimer, fülle diesen mit Wasser auf, decke ihn ab und lasse das Gemisch etwa sechs Wochen lang stehen. Vor der Anwendung sollte man den Dünger mit 15 Teilen Wasser verdünnen.
Aufbewahrung
Frische Blätter und die im Herbst ausgegrabenen Wurzeln können getrocknet und gelagert werden, bis sie zu Tees, Salben oder Gels verarbeitet werden.