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Braunau, OÖ, Austria
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ZUCKERWURZEL
Name: Sium sisarum
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Allgemeines
Die Zuckerwurzel, auch Zuckerwurz oder Süßwurzel genannt, ist eine alte, aus Vorderasien stammende Nutzpflanze. Schon in sehr frühen Zeiten war die Zuckerwurzel wegen ihrer guten Bekömmlichkeit ein beliebtes Wurzelgemüse, geriet aber wieder etwas in Vergessenheit. Nicht zuletzt wegen der Kultur von ertragreicheren Gemüsepflanzen, wie der stärkehaltigen Kartoffel oder den Zuckerrüben. Auch heute noch wird die Zuckerwurzel bei uns eher selten angebaut und ist vor allem ein Liebhabergemüse.
Die Zuckerwurzel ist eine äußerst kälteresistente, mehrjährige Pflanze, die ab dem zweiten Standjahr blüht. Unterirdisch bilden sich als dicke Speicherwurzeln die süßlich schmeckenden Zuckerwurzen. Sie zeigen leichte Einschnürungen, an denen sie schnell brechen. Die gräulich-weißen Wurzeln besitzen mittig oft holzige Adern. Im ersten Jahr bildet sich vorwiegend eine Hauptwurzel, in den Folgejahren 10 – 15 weitere, fingerdicke Speicherwurzeln, die bis zu 30 cm lang werden können.
Aussaat
Die Aussaat von Zuckerwurzeln erfolgt im März oder August im Freien. Die Samen werden mit einem Reihenabstand von 30 cm etwa 0,5 – 1 cm tief gesät und bis zur Keimung gut feucht gehalten. Die optimale Temperatur liegt bei 20 – 22 °C. Die Samen der Zuckerwurzel keimen nur sehr langsam und es kann bis zu 35 Tagen dauern, bis sich die Keimlinge zeigen.
Standort
Damit die Wurzeln gut gedeihen, sollte der Boden an einem sonnigen bis halbschattigem Standort locker, nährstoff- und humusreich sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Nutzpflanzen kommt die Zuckerwurzel auch mit Böden mit hoher Bodenfeuchtigkeit zurecht. Eher ungeeignet sind hingegen zu trockene Böden: Hier bildet die Zuckerwurzel einen faserigen Wurzelkern aus.
Pflege
Die Zuckerwurzel besitzt einen hohen Wasserbedarf und sollte niemals auf ausgetrocknetem Boden stehen. An heißen Sommertagen sollte daher regelmäßig gewässert werden. Eine Mulchschicht aus pflanzlichen Materialien, wie Rasenschnitt oder Laub, kann zusätzlich die Verdunstung verringern und Bodenorganismen Nahrung bieten.
Vermehrung
Da Zuckerwurzen oft nur wenige keimfähige Samen ausbilden und diese nur eine geringe Keimfähigkeit besitzen, ist die einfachere Alternative zur Vermehrung das Schneiden von Wurzelschösslingen. Dafür wird im Frühjahr ein ganzer Wurzelstock ausgegraben und zunächst die dicken Speicherwurzeln entwirrt. Mit einem scharfen Messer trennt man nun bereits grünende Sprossknospen mit je einem guten Stück Wurzel ab und setzt sie zum Bewurzeln in Töpfe mit hochwertiger Pflanzerde. Nach einigen Wochen können die Jungpflanzen ausgesetzt werden.
Ernte und Verwendung
Zuckerwurzeln sind winterhart und können somit den Winter über in der Erde bleiben. Man kann sie ab dem Einsetzen der ersten Fröste ernten – dann schmecken die Wurzeln angenehm süßlich und zart. Idealerweise werden pro Pflanze 15 bis 20 Wurzeln gebildet. Hebe die Wurzelstöcke – ähnlich wie bei Kartoffeln – mit der Grabegabel aus. Für die direkte Verarbeitung reinigt man die Wurzeln unter fließendem Wasser. Am besten geht das mit einer Wurzelbürste. Alternativ kann man die Wurzeln in feuchtem Sand über mehrere Wochen lagern. Die fingerdicken Wurzeln enthalten ebenso viel Zucker wie Zuckerrüben. Man serviert sie roh geraspelt im Salat, kurz gebraten, im Eintopf, als Suppe, Füllung für süße Knödel oder Püree.
Zuckerwurzeln können zu einem süßenden Sirup eingekocht oder nach dem Garen in Palatschinken Teig gebraten werden. Das junge Laub der Zuckerwurzel lässt sich als aromatisches Würzkraut ähnlich wie Petersilie.