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Braunau, OÖ, Austria
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KAMILLE
Name: Matricaria chamomilla
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Pflanzzeitpunkt: Anfang Mai besser Herbst
Reifezeit: 10 Wochen
Allgemeines
Die Echte Kamille ist eine ein- bzw. zweijährige jährige Pflanze. Die Ausbreitung erfolgt durch den Menschen oder aber durch Tiere. Die Echte Kamille ist inzwischen in ganz Europa und auch in Nordamerika und Australien zu finden. Ursprünglich stammt sie aus Süd- und Osteuropa.
Vorsicht: Kamille kann allergische Reaktionen hervorrufen!
Säen
Kamille wird durch Aussaat angebaut. Wissen muss man, dass es unterschiedliche Samen gibt, je nachdem, woher sie stammen. Es geht nach Bestandteilen im ätherischen Öl der Pflanze. Für den Hobbygärtner ist das aber wahrscheinlich zweitrangig. Samen bekommt man zu kaufen oder man nutzt gesammelte aus der Natur. Die Samen behalten ihre Keimfähigkeit auf Lager bis zu 3 Jahre, im Boden sogar bis zu 15 Jahre.
Wer mag kann die Echte Kamille auch in Gefäßen vorziehen. Der Zeitpunkt der Aussaat beeinflusst den Ertrag. Die größte Ernte erreicht man, indem im Herbst mit der Aussaat begonnen wird, also Ende August bis Anfang September. Wenn man früher beginnt, kann es zum frühzeitigen Schossen und dadurch wiederum zur Auswinterungsgefahr kommen. Beim Frühjahrsanbau sind die Erträge in der Regel deutlich niedriger. Allerdings sind die Einzelblüten größer, was auch ein Vorteil ist.
Standort
In der Natur sieht man Kamille an den kärgsten Standorten. Allerdings steht sie meist voll in der Sonne. So stellt die Echte Kamille auch im Garten keine sonderlich hohen Ansprüche an den Standort. Ideal ist die Pflanzung am Beet Rand. Die Echte Kamille sammelt Kalk aus der Erde und gibt ihn an benachbarte Pflanzen weiter. Man setzt sie also, wenn man kein separates Beet nutzt, zu Pflanzen, die Kalk benötigen oder wenigstens mögen. Das sind z.B. Kohlsorten, Lauch, Kartoffeln, Radieschen und Sellerie.
• Warm und mäßig feucht
• Sonniger Standort
• Günstig ist ein geschützter Platz
• Man kann mehrere Jahre hintereinander Echte Kamille im selben Beet
Pflege
Die Pflege der Echten Kamille ist unkompliziert. Bei Aussaat im Frühjahr wird die Pflanze nach der Ernte aus dem Boden gezogen oder man lässt sie mit noch einigen Blüten daran stehen, damit man Samen ernten kann. Gießen und Düngen sind kein Problem. Bei Aussaat im Herbst müssen die jungen Pflanzen vor dem Winter abgedeckt werden. Die Rosetten, die sich bis dahin gebildet haben, überstehen den Winter meist problemlos, wenn sie Schutz haben. Schwierig wird es im Frühjahr. Wenn die Pflanze loswächst und es kommt noch einmal Frost, ist das sehr ungünstig.
Ernte
Im Hausgarten kann man die Blüten einzeln ernten. Es lohnt natürlich nicht, jeden Tag zwei Blüten zu schneiden. Man wartet schon, bis es sich lohnt. Es bilden sich immer neue Blütenköpfe. Je mehr man schneidet, umso mehr kommt nach. Je weiter die Blüte fortschreitet, desto geringer ist der Gehalt an ätherischen Ölen. Die beste Zeit zum Pflücken ist der Mittag. Es muss trocken und warm sein, weil sich die Köpfchen sonst nicht voll öffnen. Dann enthalten die Blütenköpfchen das meiste ätherische Öl.
Wer Tee aus der Echten Kamille herstellen möchte, kann auch die Blätter und Stängel dazu verwenden.
Trocknen
Beim Trocknen ist es wichtig, dass man schnell ist, sonst können sich die Inhaltsstoffe verändern. Außerdem beeinflusst die Temperatur den Gehalt der Inhaltsstoffe.
Spätestens zwei Stunden nach dem Pflücken der Ernte mit dem Trocknen beginnen. Bei 35 bis 45° C. Wichtig ist, dass der Blütenboden ordentlich trocken ist. Man muss nicht den Backofen nutzen. Es geht auch anders. Einen windstillen und warmen Platz suchen, aber nicht direkt in der Sonne. Ein Tablett oder auch einen Tisch mit Zeitungspapier belegen und die Blüten locker darauf verteilen. Nicht zu hoch übereinander stapeln! Nach ein bis zwei Tagen, je nach Witterung und Belag Dichte sind die Blüten getrocknet. Man kann auch einen trockenen Schuppen oder Dachboden nutzen.
Verwendung
Die echte Kamille ist eine alte Heilpflanze. Sie wird heute noch häufig bei Entzündungen sowie Magen- und Darmbeschwerden verwendet. Man kann die gesamte Pflanze essen. Die Blüten besitzen den typischen Kamillengeschmack. Sie eignen sich zum Würzen von Suppen und der Zubereitung von Tees. Die jungen Blätter und Triebe schmecken dagegen leicht herb und etwas süßlich. Die Wurzeln schmecken weder besonders, noch haben sie einen guten Nährwert.