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Braunau, OÖ, Austria
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HANF
Name: Cannabis sativa
Familie: Hanfgewächse (Cannabaceae)
Allgemeines
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Der Anbau in Asien und im Nahen Osten als Faserpflanze aber auch als Rauschmittel der Cannabispflanze ist seit über 4000 Jahren bekannt. Da Cannabis schon früh vom Menschen verbreitet wurde, kann man die ursprüngliche Heimat der Ausgangsart nicht mehr genau bestimmen, man vermutet aber Zentralasien. Durch Kreuzungen sind zahlreiche Hybriden entstanden. Heute geht man von rund 20.000 Sorten aus, an deren Züchtung unterschiedliche Varietäten beteiligt sind. Die wichtigste Einteilung besteht zwischen Nutzhanf, Medizinalhanf und Cannabis als Drogenpflanze.
Aussehen und Wuchs
Hanf wächst einjährig. Die Cannabispflanze kann je nach Sorte und Bedingungen zwischen rund einem und bis zu fünf Meter hoch werden. Hanf erkennt man leicht an seinen charakteristisch handförmig geteilten Blättern. Der Blattrand ist gezähnt. An den Blütenständen zeigt sich, ob es sich um männliche oder weibliche Cannabispflanzen handelt, denn Cannabis ist zweihäusig. Das bedeutet, jede Pflanze besitzt entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten, lebt also getrenntgeschlechtlich jede in ihrem "Haus". Die weiblichen Blüten mit Fruchtknoten sind größer, sitzen knäuelartig in den Blattachseln der großen, blattartigen Tragblätter und reifen später als die männlichen Blüten. Diese sitzen in endständigen, rispenartigen Trugdolden. Sie bestehen lediglich aus je fünf hängenden Staubblättern und der gleichen Anzahl grünlicher Hüllblättchen.
Früchte bilden sich nur an den weiblichen Blüten, die als Rauschmittel genutzt werden. Aus den Samen werden die meisten Ernährungsprodukte wie Hanfsamen Öl oder Verarbeitungsprodukte wie Müsliriegel hergestellt. Im Gegensatz zu Blättern und Blüten enthalten die Samen keine Cannabinoide, die wie die psychoaktive "Rauschsubstanz" THC (Tetrahydrocannabinol) die Psyche beeinflussen können, weshalb für Cannabis gesetzliche Einschränkung vorliegen.
Hanf als Nutzpflanze
Hanf ist eine gefragte Faserpflanze. Bevor die Baumwolle in Europa eingeführt wurde, war Hanf neben Lein der Grundstoff für Textilien und gewinnt heute wieder an Bedeutung. Da die Hanffaser im Unterschied zum Lein auch Holzstoff (Lignin) einlagert, kann sie zu Papier verarbeitet werden. Hanf wird in der Dämmung eingesetzt und auch Seile lassen sich aus den Pflanzen herstellen. Das aus den Samen gepresste Öl verwendet man in vielen Ländern als Speiseöl, es kann aber auch zu technischen Zwecken wie Firnis genutzt werden.
Im Lebensmittelbereich findet man Produkte, die als Zutat Hanfsamen beziehungsweise das aus Hanfsamen gewonnene Protein oder Öl enthalten. Hanfsamen enthalten hochwertiges Eiweiß, Fettsäuren und Ballaststoffe. Die Verbraucherzentrale merkt an, dass Lebensmittel aus der Hanfpflanze im Trend liegen, warnt aber auch: "Nicht alle Teile der Hanfpflanze dürfen verwendet werden. Neben wertvollen Nährstoffen können in einigen Produkten gesundheitlich beeinträchtigende Mengen des psychoaktiven Stoffes THC (Tetrahydrocannabinol), aber auch zu hohe Mengen an CBD enthalten sein." So können etwa hanfhaltige Lebensmittel wie Speiseöle messbare Mengen des psychoaktiven THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten, auch wenn in Europa nur THC-armer Hanf verwendet werden darf.