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Blacky's Biogarten

Nützlinge

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Nützlinge
Diverse Nützlinge
Diverse Nützlinge

Nicht nur wir Gärtner, sondern auch alle anderen Kreaturen im Garten haben unser Gemüse und unsere Früchte „zum Fressen gern“ und deshalb nennen wir diese Lebewesen „Schädlinge“. Aber im Kreislauf der Natur gibt es dann auch die „Nützlinge“, die uns helfen, unsere Nutzpflanzen gesund zu halten. Und das ganz ohne chemische Mittel! Ein Nützling ist also ein Organismus, der schädliche Lebewesen vernichtet (diese Einteilung ist nur auf den Nutzen und Schaden für den Menschen bezogen, und daher keine biologisch sinnvolle).

Nützlinge im Garten können Spinnentiere, Insekten, Säugetiere, Reptilien, Vögel aber auch Pilze oder Bakterien sein. Sie stellen die effektivste und natürlichste Pflanzenschutzmaßnahme dar.

Sie gehen entweder räuberisch vor, indem sie die Schädlinge jagen und fressen, oder aber sie parasitieren sie. Das bedeutet, dass sich die Nützlinge oder Entwicklungsstadien dieser in den Wirtstieren entwickeln und diese so abtöten.

Nützlicher Link zu PDF: "Gartenhelden in Aktion"

https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/insekten/220727-nabu-insekten-gegen-schaedlinge.pdf

Für die Entwicklung von Nützlingen ist ein Grundangebot an Nahrung selbstredend nötig. Begegne daher dem ersten Auftreten von Schädlingen mit Gelassenheit. Sieh diese als Nahrungsgrundlage für Nützlinge. Greife aber erst dann steuernd ein, wenn ein Teil des Gemüses/Früchte erheblich bedroht ist. Bleib ruhig, wenn einmal eine Kultur keinen so guten Ertrag bringt. Das sind die Besonderheiten bei der gärtnerischen Arbeit mit Lebewesen. Betrachte diesen „Verlust“ als einen Tribut an das Gleichgewicht in diesem sensiblen Ökosystem von „Räuber und Beute“.

Bei richtigem Vorgehen kann man auf den Einsatz von Pestiziden getrost verzichten.

Für das Glashaus (ein ganz spezielles, weil von der Außenwelt weitgehend abgetrenntes Ökosystem) kann man mittlerweile auch Nützlinge kaufen (Florfliegen-Larven, Gallmücken, Marienkäfer, Raubmilben oder Schlupfwespen)

Im Freiland gibt es jedoch verschiedenste Möglichkeiten, Nützlinge anzulocken, was beispielsweise durch ein vielfältiges Angebot an blühenden Pflanzen oder artgerechten Verstecken erreicht werden kann. Neben dem richtigen Management ist es auch wichtig viele verschiedene heimische Pflanzen im restlichen Garten stehen zu lassen. Ein wenig Laissez-faire („Garten für intelligente Faule“; Karl Ploberger) im eigenen Garten wirkt auf Nützlinge sehr attraktiv. Ein Holzhaufen, Steinhügel, Biotop, Schnittgut, Gründüngung oder liegengelassenes Laub bieten den Nützlingen einen guten Lebensraum.

Nützlicher Link zu NABU-PDF: "Gartenhelden im Garten und auf dem Balkon anlocken"

https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/insekten/220708-nabu-nuetzlinge-anlocken.pdf

Reptilienhügel
Reptilienhügel
Biotop
Biotop
Marienkäfer
Marienkäfer
Bienen, Hummeln, Wespen, Hornissen
Bienen, Hummeln, Wespen, Hornissen

Marienkäfer
Marienkäfer und ihre Larven ernähren sich beide von Blattläusen, Schildläusen und Spinnmilben.  Marienkäfer lieben auch Naturwiesen, Heckensträucher, Wildkräuter und krautige Pflanzen – in einem naturnahen Garten wird man also viele der gepunkteten Käfer finden. Ein Siebenpunkt-Marienkäfer und seine Nachkommen vertilgen während des Sommers rund 100.000 Läuse. Der Sechzehnfleckige Marienkäfer, frisst zudem auch Mehltau.

Laufkäfer
Der Laufkäfer zählt zu den stattlicheren Exemplaren unter den Nützlingen. Er kann bis zu 4 cm groß werden und ist auf seinen Beinchen schnell unterwegs (Name!) und ist durchaus beißfreudig. Fühlt er sich bedroht, sondert er ein stinkendes Sekret ab. Das alles trägt nicht gerade zu seinem guten Ruf bei. Dabei fressen Laufkäfer Eier, Larven heranwachsender Insekten, Würmer, Schnecken und deren Eier. Sie leben in Hecken, Laubstreu oder moderndem Holz und leben zurückgezogen zwischen dichter Bepflanzung und etwas Unkraut. Doch zu sehen bekommt man die fleißigen Insekten relativ selten, denn ihr nützlichen Beutezüge verrichten sie vornehmlich in der Nacht.

Bienen und Hummeln
Ohne Bestäubung geht in der Natur eigentlich gar nichts. 80% der Blütenpflanzen sind dabei auf Insekten angewiesen. Deswegen sind Bienen und Hummeln so besonders wichtig, denn sie tragen den Pollen von Blüte zu Blüte. Hummeln erreichen mit ihrem langen Rüssel auch tiefe Blüten, an die andere Bestäuber nicht gelangen. Außerdem beginnen sie mit dem Bestäuben bereits früher als alle anderen und sind zudem auch in Schlechtwetterperioden einsatzbereit, denn anders als Honigbienen haben Hummeln die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur bei kaltem Wetter zu erhöhen.

Ernähre diese wertvollen Bestäuber, indem du heimische Pflanzen in deinem Garten wachsen lässt und pflanze bevorzugt Pflanzen mit ungefüllten bzw. einfachen Blüten, deren Pollen leichter zu erreichen ist. Bei den gefüllten Blüten sind durch Züchtung die nährreichen Staubbeutel in zusätzliche Schaublütenblätter umgewandelt worden, die aber biologisch keinen Wert haben.

Florfliegen
Florfliegenlarven sind spezialisiert auf Blattläuse. Während ihrer Larvenentwicklung vertilgen sie hunderte der lästigen Sauger. Deshalb werden die hungrigen Larven auch Blattlauslöwen genannt. Sie vernichten aber auch Spinnmilben, Schildläuse, Thripse und Wollläuse.
Die Florfliegen selbst ernähren sich von Pollen und Nektar. Jedes Florfliegenweibchen legt 3 mal pro Jahr rund 300 Eier und wenn jede geschlüpfte Larve hunderte Blattläuse verspeist, vertilgt der Nachwuchs eines einzigen Florfliegenweibchens in etwa eine halbe Million Läuse pro Jahr!
Schwebfliegen
Auch diese kleinen Fliegen vertilgen massenhaft Blattläuse. Besonders gewitzt imitieren sie Wespen, Bienen oder Hummeln, von denen sie sich im Übrigen nur durch ihre Stummelfühler und Flügel unterscheiden. Die Weibchen legen ihre Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ab und bescheren den geschlüpften Maden so ein Festmahl. Auch Schwebfliegen suchen sich blütenreiche Gärten mit viel Pollen und Nektar.

Vögel
Vögel erfreuen uns nicht nur mit ihrem fröhlichen Gesang, sondern fressen auch eine Menge Insekten und Insektenlarven weg: von Wanzen über Blattläuse bis hin zu Motten und Raupen. Meisen zum Beispiel verfüttern pro Jahr 75 kg Insekten an ihre Brut! Damit Vögel in einen Garten einziehen, sollte es genügend Brutmöglichkeiten und Nistplätze geben sowie Bäume und Sträucher als Versteck. Und sie brauchen selbstredend Schädlinge als Futter.

Spinnen
Sie werden leider von vielen verachtet und vollkommen zu Unrecht gefürchtet: Auch Spinnen sind wichtige Nützlinge im Garten und helfen uns, Schädlinge in Schach zu halten. Freunde dich mit den (gar nicht ekelerregenden) Tieren an und freue dich, wenn sie wieder auf Beutezug gehen. Betrachte einmal eine Spinne und z.B ihr Netz genauer und du wirst staunen, welch perfekte Kreaturen das sind. Von unseren heimischen Spinnenarten geht definitiv keine Gefahr aus!!

Ohrwurm
In der Dämmerung kriechen Ohrwürmer aus ihren Verstecken. Aber keine Sorge: nicht in dein Ohr, sondern dorthin, wo es viele Blatt- und Schildläuse, Spinnmilben, Raupen und andere Insektenlarven gibt. Außerdem fressen sie Blutläuse, die besonders Obstanbauenden zum Verhängnis werden können. Freu dich also, wenn du diese Nützlinge im Garten entdeckst! Schaff den Ohrwürmern ein paar gemütliche Verstecke zwischen Laub, Brettern oder Steinen.

Schweb-, Florfliege und Ohrwurm
Schweb-, Florfliege und Ohrwurm
Vögel
Vögel
Hühner
Hühner
Asseln, Spinnen, Käfer
Asseln, Spinnen, Käfer
Igel, Kröte, Blindschleiche und Regenwurm
Igel, Kröte, Blindschleiche und Regenwurm

Igel
Sind Nützlinge, die wir gerne im Garten sehen. Die Lieblingsspeise dieser stacheligen Feinschmecker sind Schnecken, Engerlinge und Würmer. Dabei machen sie im Herbst schon mal ein paar unschöne Löcher in den Rasen, im Frühjahr kann man das leicht wieder ausbessern. Dieser Arbeitseinsatz steht in keinem Verhältnis zum Nutzen dieser Säuger. Igel fressen aber auch Insekten und Fallobst und räumen dadurch den Garten auf. Besonders gern kriechen Igel in Laub- und Reisighaufen, in dichtes Gebüsch oder Hecken. Aber auch ihnen kann man Unterschlupfmöglichkeiten bauen. Igel sind Einzelgänger und brauchen ein relativ großes Revier, also macht es wenig Sinn mehrere Igelbauten in einem Garten aufzustellen.

Regenwürmer
Regenwürmer im Garten sind das Glück und der Erfolg eines jeden biologisch tätigen Gärtners. Sie lockern durch ihre Gänge im Untergrund den Boden, Ziehen abgestorbenes Pflanzenmaterial in den Boden, so dass Bodenbakterien und Pilze ihre Arbeit verrichten können und der Kot der Regenwürmer ist allerfeinster Dünger.

Asseln
Diese kleinen gepanzerten Tierchen sorgen durch das Zerbeißen und Zersetzen von abgestorbenen Pflanzenteilen für Nährstoffe im Boden und sind daher überaus nützlich. Sie zerkleinern die Abfälle und machen sie somit für Bakterien, Pilze und Protozoen weiterverwertbar. Auch sie tragen im Komposthaufen zur Bildung feinkrümeliger Erde bei.

Oberstes Gebot: Nützlinge im Garten fördern

In den letzten Jahren wurden Gärten zum Teil zu viel gesäubert und oft in „Steinwüsten“ umgewandelt. Um wieder ein natürliches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen zu schaffen und Nützlinge im Garten zu fördern, heißt es deshalb: umdenken. Wenn man Nützlinge in den Garten locken will und sie auch bleiben sollen, musst man ein paar Grundsätze befolgen:

  • Duldender Schutz: Ein gewisser Schädlingsbefall ist notwendig, um Nützlinge anzulocken.
  • Unterkünfte schaffen: blütenreiche Beete, Hecken und Heckensäume, Bäume, wilde Ecken, Verstecke; Grasbüschel stehen lassen, Staudenrückschnitt erst im Frühjahr, da viele Tiere in den hohlen Stängeln überwintern.
  • Blumenwiese und Blühstaudenbeete anlegen
  • Wildkräuter anbauen/ansiedeln
  • Schaffe neben feuchten Zonen im Garten auch sandige, offene Bodenstellen und sehr trockenes Gelände mit lehmigem Boden
  • Ein bisschen Wildnis dient Nützlingen als Lebensraum und Rückzugsort. Morsches Holz, kleine Biotope, Reisig- und Steinhaufen oder Trockensteinmauern gehören zu einem naturnahen Angebot für unsere Helfer.
  • Entferne Laub nur vom Rasen, ansonsten ist es das perfekte Überwinterungsquartier und noch dazu Nährstoff für Boden und Pflanzen.
  • Wildstrauchhecken und eine Saumbepflanzung sind ebenfalls perfekte Verstecke für die kleinen Helfer.
  • ein Haus für Nützlinge im Garten basteln (Wildbienenhotels, Vogelnistkästchen, Fledermauskästen, Hummelunterkünfte, Igelhäuser etc. )
  • Ohrwurmtöpfe, umgedrehte Tonblumentöpfe mit Holzwolle gefüllt, lassen sich schnell basteln und Ohrwürmer nehmen diese Unterschlupfmöglichkeiten gerne an.
  • Besonders wichtig: keine chemischen Pestizide verwenden!
  • Vorsichtig eingreifen: Das Spritzen, auch von biologischen Schutzmitteln, ist immer die letzte Wahl.
Vögel
Vögel
Unterschlupf für Nützlinge
Unterschlupf für Nützlinge
Insektenhotels
Insektenhotels
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