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Pflanzenschutz

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Pflanzenschutz
Natürlicher Pflanzenschutz
Natürlicher Pflanzenschutz

Beim Thema Pflanzenkrankheiten betritt man als Gärtner ein weites Feld mit Bedrohungen, die oft schwer zu diagnostizieren und noch schwerer zu bekämpfen, respektive zu verhindern sind. Eine Infektion von Gartenpflanzen mit Viren, Bakterien oder Pilzen kann immer wieder vorkommen und sollte schnellstmöglich erkannt und behandelt werden.

Schmackhaftes Gemüse aus dem eigenen Garten, ist nicht nur gut, sondern auch gesund. Natürlich nur dann, wenn die Pflanzen auch gesund sind.

Die nachfolgende Beschreibung von Pflanzenkrankheiten ist auf keinen Fall vollständig, sondern umfasst nur jene Beispiele, mit denen ich fallweise konfrontiert bin.

Gemüsekrankheiten und Tipps zur Vorbeugung

Krautfäule und Braunfäule:
Diese Krankheit kann an Tomaten und auch Kartoffeln auftreten. Die Pilzkrankheit befällt bei Tomaten die Blätter und Früchte, bei Kartoffeln erst die Blätter, dann die Knollen. In beiden Fällen sollte man Sorten wählen, die an die jeweiligen Klimabedingungen besser angepasst sind. Das sind bei mir im Innviertel andere als zum Beispiel in den wärmeren Weinbaugebieten. Was sich bei Tomaten gut bewährt hat ist sie vor direktem Regen zu schützen. Das ist bei Kartoffeln selbstredend nicht möglich, daher sollte man kranke Blätter früh entdecken und sofort entfernen. Was für beide Gemüsearten jedoch gleichermaßen gut funktioniert, ist eine Pflanzenstärkung durch Spritzen mit Rhabarberblätter-, Ackerschachtelhalm- oder Magermilchlösung.  Wichtig ist auch (vor allem im Glashaus), Tomaten nicht zu dicht zu pflanzen. Auch sollte man Tomaten und Kartoffeln mit ausreichend räumlichem Abstand anbauen, da sich eine Infektion mit Krautfäule gegenseitig bedingen kann.

Echter Mehltau: Kann bei allen Gemüsearten auftreten, vor allem aber bei Blattgemüse wie Salat, Wirsing oder auch Gurken und Zucchini. Nimm beim Saatgut wenn möglich, mehltauresistente Sorten und säe und setze die Pflänzchen nicht zu dicht.

Vorbeugung gegen Echten Mehltau

  • möglichst tolerante Sorten auswählen
  • Pflanzen auf keine Fall überdüngen.
  • Vermeide zu enge Pflanzabstände, da es sonst zu einem Feuchtigkeitsstau zwischen den Pflanzen kommt. Größere Abstände können die Ausbreitung bremsen. 
  • Achte im Glashaus auf ausreichende Belüftung
  • Pflanzenstärkung mit Ackerschachtelhalm- oder Knoblauchsud ist zu empfehlen.

Maßnahmen bei Befall

  • Befallene Blätter sollte man umgehend entfernen. Vor allem bei Zucchini kann man unbesorgt mehr Blätter wegnehmen. Solange aus der Mitte noch neue Blätter nachwachsen, wird sich die Pflanze schnell erholen. Bei Gurken, die ranken, muss man einige Blätter an den Ranken belassen, da sie durch die Verdunstung für Wasser- und damit Nährstoffnachschub für die Früchte sorgen.
     
  • Behandeln kannst du die Pflanzen zusätzlich mit einem Gemisch aus Frisch- (oder Mager-)milch und Wasser. Mische beides im Verhältnis 1:3 und besprühe damit die befallenen Pflanzen regelmäßig. Die Mikroorganismen in der Milch stärken die Pflanze und bekämpfen den Pilz. 
Krautfäule
Krautfäule
Mehltau, Grauschimmel
Mehltau, Grauschimmel
Ringelblumen
Ringelblumen
Blütenendfäule
Blütenendfäule
Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse
Beinwell
Beinwell

 

Grauschimmel:
Dieser Pilz befällt vor allem bereits geschwächte Pflanzen und breitet sich von den Blättern zu den Früchten hin aus. Vermeiden Sie einen Kalziummangel und verabreichen Sie nicht zu viel Stickstoffdünger. Der Standort sollte hell und luftig sein.

Vorbeugung und Maßnahmen bei Befall

Die Sporen des Botrytis werden durch Wind, Regen oder Spritzwasser verbreitet. Um letzteres zu vermeiden, sollte daher immer vorsichtig und direkt bodennah an der Pflanze gegossen und ein Aufspritzen der Erde vermieden werden. Zudem sollte man die Pflanzen mit ausreichend Abstand setzten, damit die Luft gut zirkulieren kann und alle Pflanzen genug Licht bekommen.

Befallene Pflanzenteil müssen restlos entfernt und vernichtet werden (nicht am Kompost!). Kranke Teile nicht auf dem Beet oder Feld liegenlassen, da der Erreger und dessen Sporen im Boden mehrere Jahre überleben können.

 

Blütenendfäule

Bei diesem Phänomen handelt es sich nicht um eine Infektion mit Erregern sondern um eine Stoffwechselerkrankung. Neben Tomaten können auch Zucchini oder Gurken davon betroffen sein. Die Blütenendfäule entsteht, wenn Kalziummangel die Tomatenbeeren von unten faulen lässt. Die dunklen Flecken bilden sich lediglich auf der Unterseite der Früchte. Dies hängt damit zusammen, dass die Früchte auf dem Blütengrund zu Reifen beginnen. Ist der Boden zu sauer, steigt der Anteil an Kalium und Magnesium. Diese beiden Mineralien haben die Eigenschaft, Kalzium an sich zu binden und so dem Boden zu entziehen. Gegen einen zu sauren Boden kann man relativ einfach mit Kalk entgegenwirken. Dazu eignen sich:

Gartenkalk oder Algenkalk (im Handel erhältlich) oder

Eierschalen. Ein bis zwei Eierschalen mörsern und einige Tage in Wasser einlegen und die Pflanzen dann damit gießen. Man kann aber die zerkleinerten Eierschalen auch um die Pflanze verteilen, jedoch dauert die Zersetzung und Freigabe sehr viel länger.

Um sicherzustellen, dass die Früchte mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden und die Kraft nicht vorwiegend in die Blätter gelangt, kann überzähliges Laub von den Tomatenpflanzen entfernt werden, da auch der grüne Stamm der Tomatenpflanze mit Photosynthese die Ernährung unterstützt.

Pflanzenkrankheiten vorbeugen

Das Bekämpfen von Pflanzenkrankheiten kann langwierig und nicht selten erfolglos sein. Daher ist es sinnvoll, bereits vor der Pflanzung die richtigen Bedingungen zu schaffen, damit Krankheiten gar nicht erst entstehen. Der wichtigsten Punkte sind eine artgerechte Standort- und Sortenwahl. Kenntnis über die Bedürfnisse der Pflanzen und die optimale Bodenbeschaffenheit, bevor man neue Pflanzen anbaut, ist unerlässlich. Lockere vor der Pflanzung oder Aussaat den Boden und verbessere ihn notfalls. Kauft man seine Pflanzen im Fachhandel, dann sollte man besonders darauf achten, möglichst widerstandsfähige Sorten und eine gute Qualität auszuwählen, denn gesundes Saat- und Pflanzgut verhindert die Einschleppung und Ausbreitung von schädlichen Erregern. Wenn ich Pflanzen kaufe (auch ich kann nicht alles selber vorziehen), dann kommen die Pflänzchen kurz in Quarantäne. Dort beobachte ich ihre Entwicklung. Erst wenn ich sicher sein kann, dass ich mir keine Krankheiten und/oder Schädlinge an der Pflanze oder in der Erde eingeschleppt habe, werden sie an ihren Pflanzort eingesetzt.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass auch das Ansiedeln oder/und Unterpflanzen von verschiedenen Kräutern/Nutzpflanzen die Pflanzenstärkung positiv beeinflussen und die Besiedelung durch Krankheitserreger hintanhalten kann. Besonders gerne verwende ich dazu Knoblauch, Ringelblumen, Lavendel, Gartenkresse, Beinwell, Borretsch, Tagetes und einige andere. Schachtelhalm brauche ich nicht extra anbauen, der wuchert jedes Jahr von selbst im Garten.


Regelmäßige Düngergaben und das Sprühen von Pflanzenstärkungsmitteln wie Schachtelhalmbrühe fördert die natürliche Gesundheit und einen kräftigen Wuchs der Pflanzen. Achte im Garten auf einen regelmäßigen Fruchtwechsel und pflanze, wenn möglich Mischkulturen. So laugt der Boden weniger aus und Schädlinge und Krankheiten können sich schwerer ausbreiten. Beim Gießen die Blätter der Pflanzen möglichst nicht abduschen, sondern gieße immer im Wurzelbereich. Gieße wenn möglich vormittags, sodass die Pflanzen und der Boden bis zum Abend hin abtrocknen können. Nasses Laub und fehlende Belüftung führen leicht zu Schimmel und Mehltau. Sorge im Glashaus immer für ausreichende Belüftung, vor allem auch im kühleren Frühjahr und Herbst.

Knoblauch
Knoblauch
Schachtelhalm
Schachtelhalm
Tagetes
Tagetes
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