gerhard@schwarzgruber.site
Braunau, OÖ, Austria
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LINSEN
Name: Lens culinaris
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Pflanzzeitpunkt: Anfang Mai
Reifezeit: 16 Wochen
Allgemeines
Wildformen der Linse stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien und waren bereits vor über 8.000 Jahren in Ägypten und Rom wichtige, da eiweißhaltige Nutzpflanzen. Auch in der Bibel wird das "Linsengericht" erwähnt, das heute im übertragenen Sinn für eine kurzweilig begehrenswerte Sache steht, die man bereit ist, gegen etwas eigentlich viel Höherwertiges zu tauschen.
Die Hülsenfrucht, von der es verschiedene Arten (Beluga-Linsen, Rote Linsen, Puy Linsen und Gelbe Linsen) gibt, wird großflächig in Indien und Kanada angebaut. In Deutschland kommen aufgrund der Standortbedingungen nur Regionen mit kargen Böden, wie etwa die Schwäbische Alb, infrage. Dort wurden Linsen bis ins 20. Jahrhundert kultiviert. Noch heute sind sie fester Bestandteil von vielen schwäbischen Gerichten. Galten Linsen früher vor allem als "Arme Leute-Essen", werden die Hülsenfrüchte seit geraumer Zeit als proteinhaltige und schmackhafte Alternative zu Fleisch wieder sehr geschätzt und auch im eigenen Garten angebaut.
Tipp
Linsen gehören zu unseren ältesten Kulturpflanzen, sind heute aber nur noch Exoten. Die Erntemengen sind eher gering, Saatgut führen zurzeit nur weniger Anbieter, z.B. www.dreschlfegel-saatgut.de. Doch in Schwaben werden Linsen wieder zunehmend angebaut.
Säen
Boden lockern und Mulch beseitigen, auf sandige Böden eventuell ein wenig Gartenkalk streuen. Linsen in 5 cm Abstand 3 cm tief in die Erde geben. Feucht halten. Keimen dauert ca. 1 Woche.
Standort
Für den Anbau eignet sich vor allem einen sandigen Lehmboden oder einen lehmigen Sandboden. Als Vorfrüchte eignen sich vor allem Kartoffeln, Hackfrüchte und Rüben, da diese kaum Unkräuter auf dem Feld zurücklassen. Nach dem Umgraben/Auflockern des Bodens im Herbst, sollte auch im Frühjahr das Beet nochmals mit dem Sauzahn behandelt werden.
Pflegen
Unkraut regelmäßig jäten und zwischen den Reihen mulchen. Wässern bei Trockenheit. Bei der Düngung muss man berücksichtigen, dass die Linsen keinen frischen Dünger vertragen. Ähnlich wie bei den Erbsen, werden dem Boden Kali und Phosphorsäure zugeführt.
Ernten
Wenn die unteren Hülsen braun und trocken werden. Linsen weisen einen hohen Anteil an Kohlenhydraten und Eiweißen auf, wodurch sie sehr nahrhaft sind. Zudem enthalten sie wichtige Inhaltsstoffe wie Magnesium, Kalium, Mangan, Kupfer Eisen und Zink sowie Ballaststoffe.
Verwendung
Besonders für Vegetarier oder Veganer stellen Linsen eine wertvolle Eiweiß Quelle dar. Um die biologische Wertigkeit der Linsen zu erhöhen, sollte man sie zusammen mit einem vollwertigen Reis genießen, denn den Linsen fehlen zwei essentielle Aminosäuren (Methionin und in Cystin), die jedoch im Reis enthalten sind. Kombiniert man nun beide Lebensmittel, so können dem Körper alle acht essentiellen Aminosäuren zur Verfügung gestellt werden. Daher ist diese Kombination aus ernährungsphysiologischer Sicht optimal.