Wirsing

Name: Brassica oleracea convar. capitata var. Sabauda
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)

Sorten: Vorbote, Winterfürst, Vertus

Allgemeines
Wirsing ist auch unter dem Namen Wirsingkohl bekannt. Es wird vermutet, dass er ursprünglich aus Italien stammt. Das Wintergemüse hat stark gekrauste, grüne Blätter, wobei die äußeren dunkler sind als die inneren. Wirsingkohl kann das ganze Jahr über angebaut werden. Im Frühjahr sind die Köpfe des Wirsings hellgrün (sog. Frühwirsing). Spätere Sorten hingegen sind meistens tiefgrün bis dunkelgrün gefärbt. Wirsing wächst generell etwas schneller als andere Kohlarten und kann später gepflanzt oder eben früher geerntet werden. 
Standort und Boden
Wirsing ist wie alle Kohlarten ein Starkzehrer. Er gedeiht am besten auf nährstoff- und humusreichen lehmigen Böden mit gleichmäßiger Bodenfeuchte. Auf leichteren Böden bringt er nur dann gute Erträge, wenn diese mit reichlich Kompost verbessert werden.
Der Wirsing freut sich über einen sonnigen Standort, gedeiht aber auch im Halbschatten. In jeden Fall sollten die Pflanzen geschützt stehen. 
Aussaat und Pflanzung
Wirsing kann fast das gesamte Jahr über gepflanzt werden. Man unterscheidet Früh-, Sommer-, Herbst- und Winterwirsing. Die Vegetationszeit von Früh- und Sommerwirsing ist kürzer als von Rotkohl oder Weißkohl. Säe deine Samen in flache Aussaatschalen. Sobald sich nach den Keimblättern die ersten richtigen Blätter bilden, pikiere deine Jungpflanzen und pflanze die Jungpflanzen in einzelne Töpfchen. Pflanze den Kohl so tief ein, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht. Es empfiehlt sich nach der Pflanzung einen Kohlkragen um die Jungpflanze zu legen, damit die Kohlfliege keine Eier legen kann. 
Pflanzabstand: 50 cm
Reihenabstand: 40 cm 
Gute Nachbarn: Bohnen, Karotten, Paprika, Salat, Sellerie und Mangold
Schlechte Nachbarn: andere Kohlsorten
Vorziehen: März oder Juni
Auspflanzen ins Beet: April oder Juli
Direktsaat ab: April

Pflege
Während der Wachstumsphase solltest du den Boden um die Pflanze mit einer Hacke ab und zu auflockern. Wirsingkohl gehört zu den sogenannten Hackpflanzen, denen eine regelmäßige Auflockerung des Bodens sehr gut tut.
An trockenen Tagen sollte regelmäßig gegossen werden. Das Wachstum des Wirsings kann mit einem stickstoff- und kaliumbetonten Dünger unterstützt werden. Nicht zu viel Düngen: dies führt schnell zu einer verringerten Resistenz gegenüber Krankheiten und zu einem schwefeligen Geschmack. Auch die Lagerfähigkeit leidet unter einer intensiven Düngung. Deshalb einige Wochen vor der Ernte keinen Dünger mehr verwenden. 
Denke daran, dass der Wirsing durch seine große Blattmasse viel Platz beansprucht. Gib bei der Pflanzung Kompost in das Pflanzloch. Nachdüngen musst du erst wieder, wenn sich die Köpfe ausgebildet haben. In der Hauptwachstumszeit kannst du mit Pflanzenjauche (Brennnessel, Beinwell) düngen. Ist der Boden verkrustet hilft auflockern und mulchen. 
Wichtiger Tipp: Nach der Ernte sollte am selben Standort für mindestens 3 Jahre keine Kohlart mehr angebaut werden. Dies ist deshalb nötig, um über den Boden übertragene Krankheiten vorzubeugen und dem ausgelaugten Boden etwas Erholung von diesem Starkzehrer zu gönnen.
Ernte  
Junge Blätter lassen sich bereits ab dem Frühsommer ernten, etwa für einen Salat. Du kannst aber auch warten, bis die Köpfe ausreifen. 
Schneide den Kohl mit einem scharfen Messer knapp unter dem Kopf ab, sobald er schön fest und groß geworden ist, und entferne die äußeren Blätter. Damit sich keine Krankheiten ausbreiten, solltest du nach der Ernte die Wurzeln ausgraben. Alternativ kannst du die Köpfe einfach samt Wurzel aus der Erde ziehen, um ihn besser lagern zu können. 
Krankheiten und Schädlinge
Wie bei allen Kohlsorten kann bei nicht Einhalten der Fruchtfolge Kohlhernie auftreten. Die sogenannte Umfallkrankheit kann auch schon Jungpflanzen betreffen. Achte auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, um das zu vermeiden.  
Zudem wird Kohl gerne von Insekten aufgesucht, die Eier ablegen. Häufig sind das die Kohlweißlinge, deren Larven viel Schaden anrichten. Es empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle und vorbeugend Schutznetze über die Köpfe auszubreiten, die auch vor Vögeln, Blattläusen oder Kohlfliegen schützen. 

Zurück zu Diverse Portraits